Subjektive Fotografie, Otto Steinert und meine Motivation
- Marcel Telser
- 27. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Subjektive Fotografie – ein neuer Blick auf die Welt
Die subjektive Fotografie, maßgeblich von Otto Steinert geprägt, hat das Medium als künstlerisches Ausdrucksmittel neu definiert. Steinert stellte in den 1950er Jahren das Individuum und die persönliche Sichtweise in den Mittelpunkt. Seine Idee: Ein Foto sollte nicht nur dokumentieren, sondern auch die innere Haltung und das Empfinden des Fotografen widerspiegeln. Diese Haltung hat die Fotografie nachhaltig verändert und eröffnet bis heute neue Wege, mit der Kamera Geschichten zu erzählen.
Abstraktion, Formen und Linien
Ein zentrales Element der subjektiven Fotografie ist das Spiel mit Abstraktion, Formen und Linien. Steinert und seine Mitstreiter zeigten, dass Fotografie weit mehr sein kann als die reine Abbildung der Wirklichkeit. Durch gezielte Wahl von Ausschnitten, Kontrasten und Perspektiven entstehen Bilder, die grafische Strukturen betonen oder Motive auf ihre Grundformen reduzieren. Linien, Schatten und Flächen werden zu eigenständigen Gestaltungsmitteln, die das Auge lenken und neue Bedeutungen schaffen.
Mich fasziniert besonders, wie durch bewusste Reduktion und Abstraktion aus Alltäglichem etwas Neues entstehen kann. Ein einfaches Detail, ein Muster oder eine Spiegelung verwandeln sich durch die Linse in ein eigenständiges Bild, das Raum für Interpretation lässt. Diese Herangehensweise fordert dazu auf, genauer hinzusehen und das Unsichtbare im Sichtbaren zu entdecken.
Steinerts Einfluss – Inspiration, aber nicht alles
Steinerts Ansatz inspiriert mich, weil er Mut zur eigenen Handschrift und zum Experiment fordert. Besonders in einer Zeit, in der Fotografie oft als objektiv und neutral wahrgenommen wird, eröffnet die subjektive Herangehensweise ganz neue Möglichkeiten. Ich kann mit Licht, Perspektive und Komposition spielen, um nicht einfach nur die Realität abzubilden, sondern eine Stimmung, einen Moment oder eine persönliche Sichtweise einzufangen. Steinerts Gedanken helfen mir, Motive nicht bloss zu sehen, sondern zu fühlen und das Gesehene in eine eigene Bildsprache zu übersetzen.
Mehr als nur ein Einfluss
Trotzdem ist die subjektive Fotografie für mich nur ein Teil meiner Motivation. Meine Begeisterung für die Fotografie speist sich aus vielen Quellen. Mich inspirieren verschiedene Strömungen, Persönlichkeiten und Ansätze – von der dokumentarischen Fotografie bis hin zu modernen, experimentellen Richtungen. Ebenso wichtig ist für mich der Austausch mit anderen Kreativen und die Beobachtung des Alltags, die immer wieder neue Impulse liefern.
Die subjektive Fotografie bildet für mich einen wichtigen Baustein, um meine eigene Bildsprache zu entwickeln. Sie ermutigt mich, meinen Standpunkt zu reflektieren und meine Sicht auf die Welt zu zeigen. Gleichzeitig lasse ich mich auch von anderen fotografischen Traditionen und aktuellen Entwicklungen leiten, um ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten zu nutzen.
Fazit
Otto Steinert und die subjektive Fotografie haben das Medium nachhaltig verändert und den Weg für individuelle, experimentelle Bildsprachen bereitet. Besonders das Spiel mit Abstraktion, Formen und Linien inspiriert mich, neue Perspektiven einzunehmen und die Welt aus ungewohnten Blickwinkeln zu betrachten. Ihr Einfluss ist für mich spürbar, doch meine Motivation entsteht aus vielen Quellen. Die Verbindung verschiedener Ansätze ermöglicht es mir, Fotografie als vielseitiges Ausdrucksmittel zu begreifen und meine persönliche Handschrift weiterzuentwickeln.
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